... ein Gefühlsmusiker, der russische Intensität mit einer wienerischen Fülle und Geschmeidigkeit der Tongebung verbindet. Bei ihm sind Innigkeit und leidenschaftliches Bekenntnis in besten Händen.

Süddeutsche Zeitung

Boris Kuschnir, geboren 1948 in Kiew, studierte am Moskauer Tchaikovsky-Konservatorium Geige bei Boris Belenkij und Kammermusik bei Valentin Berlinskij (BorodinQuartett).

Nachhaltigen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten seine wiederholten Begeg­nungen mit Dmitrij Schostakowitsch und David Oistrach, bei dem Boris Kuschnir auch Unter­richt nahm. In der Folge gewann er zahlreiche Preise bei internationalen Geigen- und Kam­mermusikwettbewerben (Paris, Belgrad, Sion, Bratislava, Florenz, Triest, Hamburg, Vercelli, Allunions-Wettbewerb St. Petersburg). 1970 gründete er das Moskauer Streichquartett und war bis 1979 dessen ständiges Mitglied. Seit 1981 lebt Boris Kuschnir in Österreich, 1982 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft. Er war bis 1983 Erster Konzertmeister des Brucknerorchesters Linz, seit 1984 ist er Professor an der „Konservatorium Wien - Privatuni­versität“, und 1999 wurde er auch zum ordentlichen Universitätsprofessor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

Seine pädagogische Tätigkeit fand internationale Anerkennung im Zusammenhang mit der künstlerischen Laufbahn seiner Schüler Julian Rachlin (1. Preis internationaler Eurovisionswettbewerb, Amsterdam 1988), Nikolaj Znaider (1. Preis Königin Elizabeth Wettbewerb, Brüssel 1997),  Lidia Baich (1. Preis internationaler Eurovisionswettbewerb, Wien 1998),  Dalibor Karvay (1. Preis Internationaler Eurovisionswettbewerb, Berlin 2002,;1. Preis Internationaler Tibor Varga Wettbewerb, Schweiz 2003; 1. Preis David Oistrakh Wettbewerb, Moskau 2008),  Alexandra Soumm (Erster Preis Internationaler Eurovisionswettbewerb, Luzern 2004),  Kirill Kobantschenko,  Tibor Kovac,  Eugeni Andrusenko (alle Geiger im Orchester der Wiener Philharmoniker),  Michael Strasser (Bratschist im Orchester der Wiener Philharmoniker),  Melina Mandozzi (Gast-Kon­zertmeisterin des London Symphony Orchestra) und Vahid Khadem-Missagh (1. Konzertmeister des Niederösterreichsichen Tonkünstlerorchesters). Darüber hinaus hat Boris Kuschnir während seiner Lehrtätigkeit mehr als 20 Preisträger von nationalen und in­ternatio­nalen Wettbewerben hervorgebracht. Er ist auch immer wieder als Dozent von Meis­terklassen sowie als Jurymitglied internationaler Wettbewerbe tätig (u. a. Königin Elizabeth Wettbewerb in Brüssel, Tschaikowsky Wettbewerb in Moskau,  Niccolò Paganini Wettbewerb in Genua,  Jacques Thibaud Wettbewerb in Paris,  Tibor Varga Wettbewerb in der Schweiz,  Michael Hill Wettbewerb in Neuseeland,  Euro­visionswettbewerb,  David Oistrakh Wettbewerb in Moskau).

1984 gründete er das international mit vielen Auszeichnungen gewürdigte Wiener Schubert Trio (u. a. Mozart-lnterpretationspreis 1988,  Preis der Ernst-von-Siemens-Stiftung 1990). Boris Kuschnir hat als Solist und Kammermusiker in den wichtigsten Musikzentren der Welt gespielt: Musikverein/Wien,  Teatro alla Scala/Milano,  La Fenice/Venedig,  Concert­gebouw/Amsterdam,  Berliner Philharmonie,  Wigmore Hall/London,  Théâtre des Champs-Elysées/Paris,  Großer Saal Tschaikowsky Konservatorium/Moskau,  lshibashi Memorial Hall/Tokio und bei großen internationalen Festivals wie: Salzburger Festspiele,  Gidon Kre­mers Lockenhaus Festival,  Wiener Festwochen,  Besançon,  Washington,  Spoleto,  Neapel,  Stresa,  Bregenzer Festspiele,  Swiatoslaw Richter Winterfestival/Moskau,  Verbier Festi­val/Schweiz. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Persönlichkeiten wie L. Leonskaja,  B. Berezovsky,  E. Bashkirova,  L. O. Andsnes,  J. Rachlin,  N. Znaider,  M. Vengerov,  D. Sitko­vetsky,  R. Capuçon,  J. Bashmet,  G. Caussé,  N. Imai,  B. Pergamenschikow,  S. Isserlis,  G. Ca­puçon,  V. Hagen (Hagen Quartett),  H. Beyerle,  T. Kakuska,  V. Erben (Alban Berg Quartett) und M. Kopelman (Borodin Quartett). Er hat als Solist und als Kammermusiker zahlreiche Schallplattenaufnahmen produziert, unter denen die Gesamteinspielung der Mozartschen Kla­viertrios, die von EMl anlässlich des Mozart-Jahres 1991 veröffentlicht wurden, besonders herausragt.

1993 gründete Boris Kuschnir das Wiener Brahms Trio, welches sein sensationelles Debüt bei Gidon Kre­mers Kammermusikfestival in Lockenhaus gab. 1996 ge­wann das Trio den ersten Preis beim 9. Internationalen Kammermusikwettbewerb in Illzach (Elsass, Frankreich). Mit dem Wiener Brahms Trio konzertiert Boris Kuschnir in den be­rühmtesten Konzertsälen der Welt und brachte die Gesamtaufnahme des Schumann'schen Werke für Klaviertrio auf 2 CDs bei NAXOS heraus. Im Jahre 2003 war Boris Kuschnir Mit­begründer des Kopelman Quartetts,  mit dem er seither in der ganzen Welt Konzerte gibt, und auch CD-Aufnahmen (Nimbus Records) einspielt.

Der Österreichische Bundespräsident Dr. Thomas Klestil verlieh im Jahre 1999 Boris Kuschnir den Berufstitel „Professor“.

 

Im Jahr 2008 verlieh der Österreichische Bundespräsident Dr. Heinz Fischer das „Grosse Silberne Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich“ an Boris Kuschnir.

Bor
ris Kuschnir spielt auf einem hervorragenden Instrument, einer Violine des Cremoneser Meisters Antonio Stra­divari, „La Rouse-Boughton“, 1703; sie wurde ihm im Jahre 1991 in Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen von der Österreichischen Nationalbank verliehen.